VEGETATION

Madagaskar ist ein von den wenigen Ländern der Erde mit dem höchsten Artenreichtum an Tieren und Pflanzen. Die Vegetation ist sehr vielfältig. Neben den trockenen Savannen im Westen, findet man auch den immergrünen tropischen Regenwald im Osten und den Dornenwälder im Süden

Flora in Kürze:

Vielzahl endemischer Arten. Besonders Orchideen, Baumfarne und Palmen sind für den Reisenden von Interesse. Aber auch die Agrar- und Zierpflanzen verdienen Aufmerksamkeit.

Baobabs: sechs endemische Arten, von weltweit acht Arten. Der auffällige dicke Stamm, scheint in einem offensichtlichen Missverhältnis zur Baumkrone zu stehen. Die markanten "Affenbrotbäume" kommen im Süden und Westen vor. Ihre Früchte enthalten extrem viel Kalzium und stehen daher nur für daran angepasste Lemurenarten auf der Speisekarte. Der Stamm dient als Wasserspeicher.

Ravinala: endemische Fächerpalme; bekannt als Baum der Reisenden, da sich am Fuße des Palmenfächers Wasser sammelt, das dem Dürsten zur Erfrischung gereicht werden kann. "Charakterbaum" des Landes.

Jakaranda: eingeführte Baumart, die von September bis November im Hochland lilafarben blüht und z.B. das Stadtbild am Lac Anosy in Tana prägt. Wer unter diesen Bäumen in dieser Zeit weilt wird sich wundern. "Regentropfen" fallen offensichtlich bei strahlendem Sonnenschein. Tatsächlich sind diese Tropfen Ausscheidungen von kleinen Zikaden, die in den Baumkronen leben und dadurch ihren Stoffhaushalt ausgleichen.

Nepenthes: fleischfressende Kannenpflanze. Mit einer Blattausstülpung, die wie eine Blüte aussieht fängt diese in den Sümpfen des Südostens vorkommende Pflanze ihre Beute. In dem Blatttrichter werden Insekten in eine Verdauungsflüssigkeit geleitet und ertrinken.

Pachypodien: kleinwüchsige Bäume. Im Isalogebirge vorkommende Pachypodien werden beispielsweise in Jahrzehnten nur bis zu 50 cm hoch.

Didieraceen: Die Didieraceenwälder des Südens sind ein besonderes Erlebnis. Diese Pflanzen erinnern an Kakteen, da sie mit Dornen bewehrt sind. Sie werden mehrere Meter hoch.Heilpflanzen: Naturheilkundler können tagelang von den Kräften der madagassischen Flora sprechen. Auch internationale Konzerne sind bemüht, die madagassische Flora für medizinische Zwecke nutzbar zu machen. Es gibt für fast jede Krankheit einen Tee.Orchideen: 683 Arten sind auf Madagaskar erfasst. Die bekannteste, wenn auch nicht heimische Orchideenart ist die Vanille, deren Schoten über Jahrzehnte ein Hauptexportprodukt des Landes gewesen war. Böse Zungen behaupten, große Mengen der gehandelten Bourbon-Vanille, die aus Réunion stammt, hätte ihren Ursprung in Madagaskar.