Kultur
Toten- und Ahnenkult:
Der Ahnenkult ist in ganz Madagaskar ausgeprägt. Prächtige Gräber finden sich beispielsweise im Hochland. Alle 10 Jahre, soweit sich die Familien dies leisten können, werden die Toten "umgebettet". Gebeine der Verstorbenen werden in neue Tücher gewickelt; dies ist Anlass für ein großes Fest. Im Süden wird dagegen die Beerdigung zum Anlass eines prächtigen Spektakels genommen. Der Reichtum des Verstorbenen kommt durch die Zahl der für die Festlichkeit geschlachteten Rinder zum Ausdruck, deren Gehörne das Grab zieren.
Kulinarisches
Die madagassische Küche ist interessant, bietet dem europäischen Gaumen aber häufig keine besonderen Genüsse. Die meisten Restaurants bieten zudem selten „echte madagassische Küche“ an.
Die Madagassen essen Vary misy laoka - Reis mit Beilage. Wer es sich leisten kann ißt fett; Das essen ist aber überwiegend verträglich, da scharfe Soßen separat gereicht werden.
Diese Spezialitäten sollten Sie in jedem Fall testen:
Hauptgerichte:
Ravitoto sy henakisoa: Gestoßene Maniokblätter mit Schweinefleisch.
Romazava : Kurz gebratenes Rindfleisch, mit Gewürzblättern, Pfeffer und Ingwer zusammen gegart.
Rougaille: Tomatensalat "madagassische Art" mit Sakay (Chili).
Nachspeisen oder etwas für zwischendurch:
Nem : kleine "Frühlingsrolle", gefüllt mit Fisch, Gemüse oder Hackfleisch.
Sambos : wie Nem aber in einer dreieckigen Form.
Mofo akondro : In Teig eingebackene Banane.
Mofo baolina : kleine Krapfen aus Hefeteig.
Mofo gasy : in kleinen Formen ausgebackener Reisteig.
Koba: gedämpfte Masse aus Bananen, Erdnüssen, Zucker und Reismehl. Koba wird in Bananenblättern eingewickelt und Scheibenweise verkauft; schwer verdaulich !
Madagassen
Madagassen zu beschreiben ist ein schwieriges Unterfangen. In ihren Gesichtern spiegeln sich afrikanische wie asiatische Einflüsse gleichermaßen wider. 18 Ethnien werden auf dieser Insel gezählt, wobei es sich bei einer strengen Auslegung des Ethnienbegriffs wohl eher um Volksgruppen handelt. Die Merina und Betsileo im Hochland, die Betsimisaraka an der Ostküste und die Sakalava im Westen sind die bekanntesten und größten Volksgruppen. Im Hochland überwiegen asiatische und an den Küsten häufig eher afrikanische Einflüsse. Dies betrifft nicht nur das Aussehen, sondern auch die Lebensgewohnheiten der Menschen. Geeint wird das Land durch eine gemeinsame Sprache, das Madagassisch.
Sprache
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Sie werden nicht bei Babbel Madagassisch in 14 Tagen lernen. Es geht auch nicht zur Perfektion erlernen, ein paar Brocken Madagassisch können nicht schaden.
Wozu madagassisch?
Französisch ist die zweite Amtssprache in Madagaskar. In der Hauptstadt und manchen grossen Städten kommen Sie mit Französisch weiter. Auf dem landlichen Bereich wird es viel und gern nur madagassisch gesprochen. dem
Malagasy ist eine Sprache und ein gemeinsames Kulturgut, das alle Menschen und Ethnien auf Madagaskar einen.
Der Ursprung der Madagassen
Die Besiedlung Madagaskars fand vermutlich zwischen dem 1.Jhd. und dem 16. Jhd. nach Christus statt. Sehr wenig ist über diese Zeit bekannt und die vielen wissenschaftlichen Hypothesen sind häufig unbewiesen. So wirft die Studie der frühen Besiedlungsgeschichte mehr Fragen auf als sie beantwortet. Acheologische Funde weisen die Anwesenheit von Menschen bisher erst für das 9 Jhd. nach Chr. nach.
Antworten auf die Herkunft der Madagassen gibt, für jeden Besucher der Insel deutlich erkennbar, die Gegenwart. Kultur- und Rasseelement der Bevölkerung belegen deutlich ihre Abstammung einerseits von afrikanischen andererseits von asiatischen Einwanderern. Viele Bewohner des Hochlandes, insbesondere die Merina-Ethnie zeigen deutlich asiatische Züge, während im Süden und Westen eher ein afrikanisches Einschlag vorherrscht. Viele Indizien deuten darauf hin, das die asiatischstämmigen Einwanderer aus dem Raum des heutigen Indonesien kamen. Zu dieser Zeit trieben Araber und Südostasiaten Handel im Bereich des gesamten Indischen Ozeans. Der grieschiche Geograph Ptoloemeus berichtet bereits im 2.Jhd. von einem Hafen an der Küste Mozambik von dem aus arabische Händler Gold und Elfenbein verschifft haben sollen. Madagaskar könnte auch auf ihrer Route gelegen haben. Die Südostasiaten waren kühne Seefahrer, die mit ihren kleinen Auslegerbooten weite Strecken zurücklegen konnten. Trotz ihres Geschickes haben sie die weite Passage von mehr als 6000 km sicherlich nicht in einem Stück bewältigten. Eher kamen die frühen Einwanderer über mehrere Etappen, den Küsten folgend, möglicherweise über Schwarzafrika nach Madagaskar. Die Besiedlung der Insel muß als dynamischer Prozeß gesehen werden, der sich über einen langen Zeitraum erstreckt hat und bis heute nicht beendet ist. Schwarzafrikaner, Asiaten, arabische Händler, europäische Piraten und Sklaven sorgten für diese bunte Mischung die heute das Land prägt. In diesem Jahrhundert kamen Kolonialherren, Chinesische und pakistanische Händler und neuerdings Aussteiger aus aller Welt hinzu.